Mini-TAWES am Sonnwendstein
Neben der klassischen TAWES, VAMES oder Ö3 Station gibt es im Messnetz auch noch weitere Varianten. Die inoffizielle Bezeichnung “Mini TAWES” steht für Stationen mit bescheidener Sensorausrüstung. Oft hängen nur 1-2 Sensoren an der eigentlichen Station, eine klassische Stationsarchitektur nach dem TAWES-Vorbild wäre daher viel zu umfangreich bzw. teuer. Nicht zu verwechseln ist diese Variante mit der ehemaligen Mini-Taklis.
Mini-Taklis waren ursprünglich für den Ersatz alter Klimastationen gedacht. Das Ziel war eine damals flexible und günstige Alternative zur TAWES der 1. Generation. Ähnlich wie bei Ö3 Stationen wurde schnell klar, dass unterschiedliche technische Architekturen im Messnetz keine gute Idee sind. Über die Jahre hinweg wurden interessante Mini-Taklis Standorte daher als Standard TAWES weitergeführt. Andere sind wieder verschwunden. Die heutigen Stationsstandorte Mittelberg oder Gänserndorf sind Paradebeispiele dafür.
Auch die Windmessung am ORS Sender Sonnwendstein wird als Mini TAWES betrieben. Auf dem 1523m Berg ragt der Sendemast im Semmeringgebiet nahe der S6 empor und versorgt hauptsächlich die Bucklige Welt, sowie das südliche Wiener Becken mit diversen Radiofrequenzen oder Digitalfernsehen. Seit vielen Jahren sitzt an der Turmspitze ein Ultraschallanemometer. Dank der exponierten Messumgebung werden die Daten hauptsächlich für Windgutachten oder Modellierung verwendet. Mit dem klassischen 10m Wind einer TAWES hat diese Messung natürlich nichts zu tun und sollte auch nicht als solcher zitiert oder verwendet werden. In den vergangenen Wochen ging es für diverse Arbeiten zur Station.
Nachfolgend einige optische Eindrücke der Station.
Ausblick auf den Sonnwendstein
Ausblick auf den Sonnwendstein
ein nostalgisch anmutendes Schild am Eingang zum Sendeturm
Mini TAWES
Im Turminneren wird der Schaltkasten der Mini TAWES ersichtlich. Hier passiert alles von der Spannungsversorgung bis zur Datenübertragung. Die anliegenden Kabeln führen direkt zum Windsensor an der Turmspitze.
Der Aufstieg im Turm. Etwa 100m sind zu bewältigen, bevor der Sensor erreicht ist. Gegen Ende wird der Aufstieg aufgrund der Turmkonstruktion nochmals deutlich enger.
Am höchsten Punkt sitzt das 2D Ultraschallanemometer der Firma Adolf Thies. Seit den frühen 2000er Jahren ist dieser Sensor Standard im TAWES Netz. Mittlerweile gibt es, je nach Standort, verschiedene Ausführungen, die sich teils auch visuell deutlich voneinander unterscheiden.
Im Kästchen unter dem Sensor befindet sich der zugehörige Überspannungsschutz.
Schneeberg, Rax und Semmering Pass
Im Kurort Semmering sitzt die nächste TAWES. Ortsmittig nahe der Talstation steht die Station nicht ideal und wird evtl. Gegenstand einer zukünftigen Versetzung. Im Hintergrund wird der Sonnwendstein Sender ersichtlich. Am angrenzenden Hirschenkogel(1300m) befindet sich außerdem noch die allbekannte Semmeringer “Berg”- TAWES.